Der Michailowski-Garten

Der Michailowski-Garten ist eines der seltenen Denkmäler der Landschaftsarchitektur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Die Parkanlage ist eine einzigartige Kombination zweier verschiedener Stile der Landschaftsgestaltung, dem regelgerecht geometrisch konzipierten Stil des "Französischen“ Gartens und dem Stil des einer freien Landschaft nachgestellten "Englischen Gartens“. Nach Ideen des großen Architekten Carlo Rossi ist hier ein Paradebeispiel für die architektonische Einheit eines Gebäudes, dem Michailowski-Palast, mit einer Gartenlandschaft entstanden.

Zur Zeit Peters des Großen lag in diesem Gebiet ein Teil des so genannten „Dritten Sommergartens" (auch als „Schwedischer Garten" bezeichnet).

Mit dem Ausbau der Sadowaja Straße bis zum Mars-Feld legte Carlo Rossi die Größe und Form des Schlossparks fest. Die Ostgrenze wurde durch einen lanzenförmigen Zaun gebildet, die Westgrenze lief parallel zum Katharininski-Kanal, im Süden bildete die Schlossfassade die Grenze und im Norden bildete der Fluss Mojka die natürliche Barriere. Vor der Fassade des Michailowski-Palastes wurde eine große Rasenfläche, umgeben von Bäumen angelegt. Der Architekt schuf nicht nur einen typisch klassischen Landschaftsgarten, sondern gestaltete den Teich in barocker Art, indem er ihn mit einer kunstvollen gusseisernen Brücke schmückte. Nach seinen Plänen wurden am Ufer der Mojka ein Pavillon mit einem aus Granit erbauten Anlegeplatz und ein gusseiserner Zaun mit schönen Verzierungen geschaffen.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war der Michailowski-Garten ein Veranstaltungsort für verschiedene Feste. Nach der Revolution von 1917 wurde er zu einer städtischen Parkanlage, die allen Bürgern zur Verfügung stand und im Jahr 1999 wurde der Park dem Staatlichen Russischen Museum übergeben. Seit 2002 versucht das Museum die ursprüngliche Gestaltung des Michailowski-Gartens wiederherzustellen, die den Zeichnungen von Carlo Rossi aus dem Jahr 1826 am ehesten entspricht.