Wir haben den virtuellen Gang durch das Russische Museum durch eine deutsche Variante erweitert. Jeder, der bei der Entstehung dieser deutschen Version mitwirkte, hat das aus Idealismus und aus Liebe zur Kunst getan mit dem Ziel, dass man sich über Ländergrenzen hinweg über Kultur informiert und austauscht, was für das gegenseitige Verständnis unumgänglich ist. In unserer Freizeit wurden insgesamt mehr als 700 Arbeitsstunden in das Projekt investiert. Keiner der Beteiligten kommt aus dem „Kultur-Bereich“, aber jeder ist überzeugt davon, wie wichtig in der globalisierten Welt Kunst, Traditionen und Kultur für das Selbstbewusstsein eines Landes sind. Man versteht seine eigene Kultur besser, wenn man andere Kulturen kennt. Fachliche Kompetenz sowie das Beherrschen einer Fremdsprache allein befähigen nicht dazu, interkulturell zu agieren, d.h. mit Sensibilität die kulturell geprägten Denkweisen, Regeln, Normen und Wertevorstellungen anderer Völker zu verstehen, sie zu tolerieren und zu achten. Dieses kulturelle Verständnis ist unabdingbare Voraussetzung für Zusammenarbeit über Länder- und Kulturgrenzen hinweg.
Ein Spaziergang durch das russische Museum ist ein emotionales Erlebnis. Die Atmosphäre weckt Gefühle, wodurch die russische Mentalität verständlicher wird. Es ist schön, dass das Russische Museum nun die deutschsprachigen Gäste in ihrer Muttersprache begrüßt und dann die Besucherinnen und Besucher, für sich persönlich, Gemeinsamkeiten in beiden Kulturen aber auch spezifisch Russisches entdecken. Die begleitenden deutschen Texte geben kurze Informationen über die russische Geschichte, über bedeutende Persönlichkeiten der historischen Epochen sowie über die Kunst des Landes. Die Texte werden nicht gesprochen, um die persönliche Entdeckungstour nicht zu stören. Viele der russischen Begriffe, z.B. Spalera (ein besonderer Wandteppich) werden nicht übersetzt, sondern möglichst ausführlich erklärt, weil es kein Gobelin ist, sondern ein russisches Spalera. Personen wurden mit ihrem vollem Namen und ihren Lebensdaten genannt.
So wie der Spaziergang selbst sollen auch die Texte bewirken, dass der Besucher hereinkommt, sich umdreht, näher tritt und wieder Abstand nimmt. Man kann immer tiefer in den Reichtum des Russischen Museums einsteigen!
Eine persönliche Entdeckungstour!
An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei Frau Dr. Barbara Frankenberg, Leiterin der Spracharbeit, stellvertretende Leiterin des Goethe-Instituts in St. Petersburg, für die sprachliche Überarbeitung des deutschen Textes bedanken.
Mein Dank gilt auch Herrn Dr. Alexander Geschke, der sich seit zwanzig Jahren mit der Erhaltung von Kulturgut beschäftigt. Die Restaurierung und die Etablierung neuer Techniken und Technologien auch in der Russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg sind sein Beitrag zur länderübergreifenden Zusammenarbeit.
Des Weiteren gilt mein Dank Frau Brigitte Lenel, Dozentin für Deutsch als Zweitsprache an der Berliner Volkshochschule in Charlottenburg-Wilmersdorf, und Frau Alexandra Dettmann, Europabeauftragte für Städtepartnerschaften im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin.
Ein herzliches Dankeschön geht auch an Frau Beate Lau, langjährige Mitarbeiterin für Arbeit, Soziales, Familie, Integration, Gesundheit und Verbraucherschutz im Senat der Freien und Hansestadt Hamburg sowie in der Vertretung beim Bund in Berlin. Sie erklärt:
„An dem von Tanja Merkel geschaffenen Übersetzungsprojekt habe ich gern einen Beitrag geleistet. Durch meine berufliche Tätigkeit beim Hamburger Senat hatte ich nach dem Mauerfall in Berlin Verbindung zu St. Petersburg im Rahmen der lang-jährigen Partnerschaft zwischen St. Petersburg und Hamburg. Diese Verbindung habe ich auch im Privatbereich gepflegt und mehrere Reisen nach St. Petersburg und auch in andere Teile Russlands gemacht. Ich war immer fasziniert von diesem großen Land mit seinen vielfältigen Menschen und den beeindruckenden Kunst-schätzen, die man besichtigen und antreffen konnte. Ich freue mich, durch die Mitarbeit am Übersetzungsprojekt einen Beitrag zur weiteren Verbreitung der Kenntnisse über russische Kunst geleistet zu haben.“
Ein ganz besonderer Dank gilt meinem langjährigen Lebenspartner Herrn Christian Gruner und meiner Tochter Dr. Angelika Merkel ohne deren Hilfe mein Vorhaben in dieser kurzen Zeit nicht möglich gewesen wäre.