www.rmtour.ru
 Русский    Finnish    English   Startseite e-mail
Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

Der Benios-Flügel
















Das Russische Museum » Der Benios-Flügel » Raum 66

Raum 66

Michail Alexandrowitsch Wrubel (1856-1910) begann seine Künstlerkarriere Ende des 19. Jahrhunderts. Er griff Motiven aus Märchen, Sagen und literarischen Werken auf wie viele Meister des späten 19. Jh. auch. Seine Interpretation dieser Motive unterschied sich jedoch stark von denen der anderen Künstler. Die überdimensional große, männliche Figur, die überaus dekorative Landschaftsdarstellung und das ungewöhnliche Bildformat heben das Gemälde „Der Recke“ („Bogadyr“, 1898) unter den Werken seiner Künstlerkollegen, die mit Märchenthemen gearbeitet haben, hervor. Die Technik, mit Pinselstrichen zu arbeiten, ähnlich der des Mosaiks "Seraphim mit sechs Flügeln" (1904), zeigt in diesem und anderen Werken Wrubels einen anderen und neuen Stil der Darstellung von sichtbarer Wirklichkeit oder einer imaginären Welt, als es im 19. Jahrhundert üblich war.

Die Darstellung von Dämonen ist eines der zentralen Themen in Wrubels Werken. Der Dämon ist für ihn die "Seele“. "Der fliegende Dämon" (1899), wie auch noch einige andere Arbeiten Wrubels, gehören zu den Werken, die auf den Ideen des Symbolismus gründen. Die Verkörperung des Geistes und die Schaffung einer neuen Symbolsprache sind charakteristische Zeichen dieser Strömung in der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert. Wrubels Dämon ist "leidend und traurig <...> erhaben und würdevoll". Seine horizontal gestreckte Gestalt schwebt über der Erde, und seine entzündeten, brennenden Augen durchschauen das Treiben unter ihm. Undeutliche Formen, eine komplizierte Farbgestaltung und die ungewöhnliche Komposition machen dieses und andere Gemälde Wrubels einzigartig in der Geschichte der russischen Kunst.


Das Projekt „Das Russische Museum: Die virtuelle Filiale“. © Das Russische Museum.
go top