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Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

Der Benios-Flügel
















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Raum 74

Zu sehr eigenartigen Phänomenen der russischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts gehört der sogenannte Neoklassizismus oder auch die Neoromantik, wie dieser Stil manchmal genannt wird. In einer Zeit der leidenschaftlichen Suche nach modernen, innovativen Formen, greifen Künstler wie Alexander Jewgenjewitsch Jakowlew (1887-1938), Wassili Iwanowitsch Schuchaew (1887-1973) und Sinaida Ewgenjewna Serebrjakowa (1884-1967) Werke von Meistern des Mittelalters und der Renaissance als Quelle neuer Inspiration auf. In den Arbeiten dieser Meister werden moderne Themen mit malerischen und plastischen Ausdruckstechniken ihrer großen Vorgänger dargestellt.

In den frühen 1910er Jahren traten Schuchaew und Jakowlew im "Haus Intermezzo" in Petersburg in der Pantomime von A. Schnitzler "Der Schal der Kolumbine" auf. Jakowlew spielte den Harlekin und Schuchaew den Pierrot. Ihr doppeltes Selbstbildnis ("Harlekin und Pierrot", 1914) ist eine Erinnerung an ihre Begeisterung für das Theater. Schuchaew und Jakowlew griffen hier die klassische Form der Porträtmalerei wieder auf: akademisch klare Zeichnungen, Licht-Schatten-Modellierung von Formen, Lokalität der Farben und eine detaillierte Pinselführung.

Die besten Werke von Serebrjakowa stellen die Bäuerinnen aus Kursk im neoklassischen Stil der 1910er Jahren dar. Die Badeszene im ländlichen Badehaus (1913) wird von der Künstlerin als ein festlicher Ritus mit einem tiefen, verborgenen Sinn interpretiert.


Das Projekt „Das Russische Museum: Die virtuelle Filiale“. © Das Russische Museum.
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