Die romantische Wahrnehmung der Welt spielte im künstlerischen Bewusstsein der russischen Landschaftsmalerei und Grafik zu Anfang des 19. Jahrhunderts eine große Rolle. Früher nicht wahrgenommene, einfache Naturszenen, unkonventionelle Blickwinkel, das Alltagsleben und das Zusammenspiel von Licht und Luft sowie die umliegenden großen Denkmäler der Kunst wurden nun oft zu Quellen der Inspiration für russische Künstler. Silvester Feodossijewitsch Schtschedrin (1791-1830), der in Italien gearbeitet hatte, schuf poetische und spirituelle Ansichten von Rom, Neapel, Sorrent und anderen Orten. Die mit Sonne und Luft durchdrungenen Bilder der römischen Vororte von Michail Iwanowitsch Lebedew (1811-1837) sind in Stimmungen von Trauer, Freude und Sehnsucht getaucht.