|
Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum Der Michailowski-Palast |
|
Das Russische Museum
»
Der Michailowski-Palast
»
Raum 18
Raum 18Die in diesem Raum ausgestellten Werke von Pawel Andrejewitsch Fedotow (1818-1852) reflektieren eine wichtige Etappe in der Entwicklung der russischen Genremalerei in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein verstärktes Interesse an direkt aus dem Leben stammenden Themen charakterisiert die demokratische Kultur dieser Zeit. In der bildenden Kunst, Literatur, Musik und Theater gab es ähnliche Prozesse. Die kleinen Bilder von Fedotow ähneln in ihren Merkmalen (den auffallenden Details aus dem Alltagsleben und in der Charaktergestaltung) den Novellen von Nikolai Gogol und den Theaterstücken von Alexander Ostrowski, sowie den theatralischen Monologen von Michail Schtschepkin und den Liedern von Alexander Dargomyshski. Pawel Fedotow begann eine neue Richtung in der russischen Kunst. Er zeigte das Leben einfacher Menschen, den so genannten „Dritten Stand“: Militärangestellte sowie unterschiedlichste Bewohner der Stadt. Die vom Künstler gemalten Lebenssituationen sind nicht nur bloße Szenendarstellungen. Fast jede seiner gemalten Geschichten hat eine soziale Botschaft. Die frühen Werke des Meisters zeichnen sich durch Humor mit einem guten Anteil an Belehrung und Kritik aus. Ein Beispiel dafür ist die dem Russischen Museum gehörende Version des Bildes von Fedotow "Die Ehevermittlung des Majors" (1851). In den späten Werken "Die Witwe" oder "Offizier und sein Bursche" änderte sich die künstlerische Sprache des Malers. Man sieht nun metaphorische Darstellungen und erkennt tragische Nuancen von Einsamkeit und drohendem Schicksal. Eine andere Seite im künstlerischen Schaffen von Pawel Fedotow sind Porträts. Hier ähnelt seine Maltechnik der Miniaturmalerei. Sein "Porträt von H. P. Shdanowitsch am Cembalo" gehört zu den besten Werken des Porträt-Genres. Mit seiner Kunst schufen Fedotow und andere ihm folgende Künstler dieses Genres in den 1840-1850er Jahren eine Verbindung zwischen der ersten und zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. |
Das Projekt „Das Russische Museum: Die virtuelle Filiale“. © Das Russische Museum. |